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Thema

Kinderschutz im Jugendalter - digitale Medien

irl 

Mediennutzung durch Bedürfnisse verstehen

Mediengeräte im Haushalt

Mediennutzung JIM2024

  • Gerätebesitz - Seite 7
    95% haben ein Smartphone
    Vollzugriff
  • ab 12 Jahren - tägliche Nutzung
  • Seite 14 - Hauptnutzung – Internet
  • Seite 26 – Wichtigste Apps 2024 - statistische Auswertung
    • Social Media für Mädchen
    • YouTube für Jungs

„Realität und Social Media verschmelzen für Jugendliche zu einer einzigen Welt.“

Als „digital natives“ ist die digitale Sphäre ein zentraler Bestandteil ihrer Lebenswelt, der maßgeblich ihr Bild von der Realität prägt.

Plattformen wie Instagram dienen ihnen oft als erste Informationsquelle.

Genau hier besteht die Möglichkeit, positiv einzugreifen: Welche Kanäle sind zuverlässig? Welche Informationen vertrauenswürdig? Welche Körperbilder werden vermittelt, und wie können wir Jugendliche dabei unterstützen, diese kritisch zu hinterfragen?

Die Auswirkungen von Social Media zeigen sich auch im Klassenklima und in der Lernatmosphäre.

Die Gefühle und Erfahrungen, die Jugendliche online machen, bringen sie mit in den Schulalltag. Wenn Schüler merken, dass man ihre digitale Welt versteht, öffnen sie sich eher und vertrauen sich an. So können wir sie nicht nur besser unterstützen, sondern auch eine Brücke zwischen ihren Online- und Offline-Erfahrungen schlagen.

  1. Soziale Verbindung und Zugehörigkeit: Jugendliche nutzen soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat, um mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bleiben, Freundschaften zu pflegen und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu entwickeln. Plattformen bieten Raum für Gruppenzugehörigkeit und Bestätigung durch Likes, Kommentare oder Shares.
  2. Selbstdarstellung und Identitätsfindung: In dieser Phase experimentieren Jugendliche mit ihrer Identität. Medien dienen als Bühne, um sich auszudrücken – sei es durch Fotos, Videos oder Posts, die ihre Persönlichkeit, Interessen oder ihren Stil widerspiegeln. Influencer und Trends auf Plattformen wie YouTube oder Twitch inspirieren sie dabei oft.
  3. Information und Orientierung: Jugendliche suchen in Medien Antworten auf Fragen zu Schule, Beziehungen, Sexualität oder Zukunftsperspektiven. Google, Wikipedia oder Foren sind hier ebenso relevant wie X, wo sie aktuelle Diskussionen verfolgen können.
  4. Unterhaltung und Entspannung: Streaming-Dienste wie Netflix, Spotify oder Gaming-Plattformen wie Twitch und Discord bieten Abwechslung und Stressabbau. Serien, Musik und Spiele sind oft ein Weg, um den Alltag hinter sich zu lassen.
  5. Autonomie und Kontrolle: Medien geben Jugendlichen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was sie konsumieren, wann und wie. Dies stärkt ihr Bedürfnis nach Unabhängigkeit von Eltern oder anderen Autoritäten.

Entwicklungsthemen – was beschäftigt mich gerade

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Auswahl der Medieninhalte

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Interpretation der Medien

Beliebte Apps und häufigste Gefährdungen für Kinder und Jugendliche

App Nutzung durch Kinder/Jugendliche Häufigste Gefährdungen
WhatsApp Kommunikation mit Freunden, Gruppenchats Cybermobbing, Weitergabe persönlicher Daten, Kontakt mit Fremden
TikTok Kurzvideos erstellen und ansehen, Trends folgen Gefährliche Challenges, ungeeignete Inhalte, Datenschutzrisiken, Suchtgefahr
Instagram Fotos/Videos teilen, Stories, Influencer folgen Cybermobbing, Schönheitsdruck, Kontakt mit Fremden, Datenschutzprobleme
Snapchat Versenden von temporären Bildern/Videos Sexting, Druck zu unüberlegtem Teilen, Cybermobbing, Datenschutzrisiken
YouTube Videos ansehen, eigene Inhalte hochladen Ungeeignete Inhalte, Suchtgefahr, Kommentare mit Mobbing oder Belästigung
Roblox Online-Spiele, eigene Welten erstellen Kontakt mit Fremden (Cybergrooming), ungeeignete Chats, In-Game-Käufe
Fortnite Multiplayer-Gaming, Chats mit Mitspielern Cybermobbing, Kontakt mit Fremden, Suchtgefahr, In-Game-Käufe
Discord Community-Chats, Gaming-Gruppen Kontakt mit Fremden, unmoderierte Inhalte, Cybermobbing, Datenschutzrisiken
Twitch Livestreams (meist Gaming) ansehen oder streamen Ungeeignete Inhalte, Kontakt mit Fremden, Suchtgefahr, Spendendruck
Pinterest Inspiration suchen (Bilder, DIY, Mode) Schönheitsdruck, ungeeignete Inhalte, Datenschutzrisiken

Swipen & Co

TikTok  🎵📱

Chancen

Kreativer Ausdruck: Kinder können eigene Videos gestalten (Tanzen, Comedy, Edutainment) 🎭
Trends & Challenges fördern Gemeinschaftsgefühl & Kreativität 🎶
Lernvideos & Wissen zu Sprachen, Geschichte, Wissenschaft 📚
Erste Einblicke in Social Media & Content-Erstellung 🖥
Selbstbewusstsein stärken, wenn Inhalte gut ankommen 💪

Risiken

Schnelle Suchtgefahr: Algorithmus sorgt für endloses Scrollen ⏳
Datenverarbeitung & Datenschutzrisiko durch chinesische Server 🕵️‍♂️
Gefährliche Challenges: Kinder & Jugendliche könnten riskante Trends nachmachen 🚨
Cybermobbing & toxische Kommentare 💬❌
Algorithmus kann problematische Inhalte vorschlagen (z. B. Essstörungen) 🤯

Sicherheitstipps 🔒

🔹 Privates Konto aktivieren (nur Freunde können Videos sehen) 🔐
🔹 Kommentarfilter nutzen (z. B. bestimmte Wörter blockieren) 🚫
🔹 Zeitlimit festlegen
🔹 Nur Inhalte posten, die man auch in der Schule zeigen würde! 🏫
🔹 Eltern sollten TikTok verstehen & mit Kindern über Risiken sprechen 👨‍👩‍👧

Instagram  📸✨

Chancen

Kreative Plattform für Fotos & Stories 📷
Kontakt mit Freunden & Familie halten 🤝
Infos über Hobbys, Sport & Trends bekommen 🎨⚽
Lernen, wie man sich online präsentiert (Social Media Basics) 🖥
Plattform für Engagement & soziale Projekte 🌍

Risiken

Vergleich mit anderen kann Selbstwertgefühl senken 📉
Schönheitsideale & bearbeitete Bilder setzen unter Druck 💄
Direktnachrichten von Fremden & unangemessene Inhalte möglich 🚨
Fake-Profile & Betrüger (z. B. Gewinnspiele, Phishing) 🎭
Algorithmen können süchtig machen & falsche Inhalte vorschlagen 🎰

Sicherheitstipps 🔒

🔹 Privates Profil einstellen 🚪🔒
🔹 Kommentare & Nachrichten nur für Freunde freigeben 📬
🔹 Nicht zu viele persönliche Infos preisgeben 🕵️‍♂️
🔹 Werbung & Influencer kritisch hinterfragen 🧐
🔹 Bewusst Inhalte konsumieren & Pausen machen 🛑

Snapchat  👻📨

Chancen

Direkte & ungezwungene Kommunikation mit Freunden 💬
Lustige Filter & Augmented Reality-Features machen Spaß 🎭
Selbstlöschende Nachrichten können Datenschutz verbessern 🗑
Gruppen-Chats für enge Freunde 👫
Geringere öffentliche Reichweite als TikTok & Instagram 🔄

Risiken

Scheinbare Sicherheit ist trügerisch (Screenshots möglich) 📸
Sexting & unangemessene Inhalte 💌❌
Snap-Map kann Standort für Fremde sichtbar machen 📍
Möglichkeit, dass Fremde Freundschaftsanfragen schicken 🤖
Druck, immer direkt zu antworten ("Snapstreaks") 🔥

Sicherheitstipps 🔒

🔹 Snap-Map deaktivieren oder nur für enge Freunde sichtbar machen 📍❌
🔹 Keine Freundschaftsanfragen von Fremden annehmen 🚫
🔹 Nur Inhalte teilen, die man auch im echten Leben zeigen würde 🏫
🔹 Screenshots & Weiterleitungen mitbedenken! 📲
🔹 Klare Regeln mit Eltern besprechen 🏡

🔹 www.medien-kindersicher.de nutzen

Zusammenfassung

Begriff Anwendungen Gefahr Prävention
Cybermobbing Soziale Netzwerke (z. B. Instagram, TikTok), Chat-Apps (z. B. WhatsApp) Psychische Belastung, Depressionen, Selbstverletzung durch öffentliche Demütigung Aufklärung über Respekt, Meldefunktionen nutzen, Eltern/Vertrauenspersonen einbeziehen
Online-Grooming Chatrooms, Gaming-Plattformen, Soziale Medien Sexuelle Ausbeutung durch Kontaktaufnahme von Tätern mit manipulativem Verhalten Privatsphäre-Einstellungen, keine persönlichen Infos teilen, frühzeitige Warnsignale erkennen
Datenschutzverletzungen Soziale Medien, Apps, Websites Identitätsdiebstahl, Missbrauch persönlicher Daten (z. B. Fotos, Adressen) Starke Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung, sensible Daten nicht öffentlich teilen
Gewalt- und Extremismus-Inhalte YouTube, Foren, Soziale Medien Radikalisierung, Normalisierung von Gewalt, psychische Schäden Inhaltsfilter (z. B. Jugendschutz), kritische Medienkompetenz fördern
Suchtverhalten Gaming-Plattformen (z. B. Fortnite), Soziale Medien Vernachlässigung von Schule/Freunden, Schlafstörungen, Isolation Zeitlimits setzen, Offline-Aktivitäten fördern, offene Gespräche führen
Falschinformationen Soziale Medien, Websites, Foren Manipulation, Fehlentscheidungen, Verlust von Vertrauen in seriöse Quellen Quellenprüfung lehren, kritisches Denken stärken, seriöse Informationsquellen nutzen
Körperbild Soziale Medien (z. B. TikTok, Instagram) Unrealistische Schönheitsideale, Essstörungen, geringes Selbstwertgefühl Positive Selbstbilder fördern, Medienkonsum reflektieren, Vorbildfunktion der Eltern
Phishing/Scams E-Mails, Gaming-Chats, gefälschte Websites Finanzielle Verluste, Datenklau durch Betrug Misstrauen gegenüber unbekannten Links, keine Zahlungsdaten preisgeben
Ungeeignete Inhalte Streaming-Dienste, Websites Zugang zu Pornografie, Gewalt oder altersunangemessenen Inhalten Altersbeschränkungen einhalten, Jugendschutzfilter aktivieren

Hinweise:

  • Die Reihenfolge basiert auf einer Einschätzung der potenziellen physischen, psychischen und sozialen Schäden sowie der Verbreitung der Gefahren.
  • Präventionsmaßnahmen sollten individuell an das Alter und die Reife des Kindes angepasst werden.
  • Eine Kombination aus technischen Lösungen (z. B. Filter) und Aufklärung ist oft am effektivsten.

Die Rolle der Eltern in der Medienerziehung

Warum ist die Rolle der Eltern in der Medienerziehung so wichtig?

Eltern tragen eine zentrale Verantwortung in der Medienerziehung ihrer Kinder. Sie teilen sich diese Aufgabe mit Pädagogen. Besonders beim Einstieg in neue Online-Dienste sollten Eltern von Anfang an eingebunden sein.

Wie können Eltern aktiv an der Medienerziehung teilnehmen?

Eltern sollten einen offenen Dialog über Online-Erfahrungen führen, sich für die Aktivitäten ihrer Kinder interessieren und gemeinsam klare Regeln für die Nutzung von Geräten und Internet festlegen. Wichtig ist auch das gemeinsame Besprechen der Nutzung sozialer Netzwerke.

Welche Themen sollten Eltern mit ihren Kindern besprechen?

Zu den wichtigsten Themen gehören: Datenschutz, Blockier- und Meldefunktionen, Cybermobbing, sichere Online-Gewohnheiten sowie das Verhalten in sozialen Medien.

Gibt es Hilfsmittel zur Unterstützung der Medienerziehung?

Ja. Mediennutzungsverträge, Kinderschutzsoftware, Überwachungs-Apps sowie Tools wie Google Family Link können helfen, klare Regeln durchzusetzen und Risiken zu minimieren.

1. Microsoft Family Safety

  • Plattform: Windows, Android, iOS

  • Funktionen:

    • Bildschirmzeitbegrenzung

    • Standortfreigabe

    • Aktivitätsberichte

    • Inhaltsfilter für Webseiten und Apps

  • Besonderheit: Besonders gut, wenn die Familie Windows- oder Xbox-Geräte nutzt.


🛠 2. Apple Bildschirmzeit (Screen Time)

  • Plattform: iOS, macOS

  • Funktionen:

    • Zeitlimits für Apps

    • Kommunikationsgrenzen (z. B. mit wem das Kind wann kommunizieren darf)

    • Inhalts- und Datenschutzbeschränkungen

  • Besonderheit: Direkt im Apple-System integriert, sehr einfach einzurichten.


🛠 3. JusProg

  • Plattform: Windows, Android, Browser-Erweiterung

  • Funktionen:

    • Altersgerechter Webfilter

    • Liste jugendgeeigneter Seiten

  • Besonderheit: Kostenlos und von der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) anerkannt. Eher für jüngere Kinder sinnvoll.


🛠 4. Salfeld Kindersicherung

  • Plattform: Windows, Android

  • Funktionen:

    • App- und Internetzeitbegrenzung

    • Sperrung bestimmter Webseiten oder Anwendungen

    • Tages- und Wochenkontingente

  • Besonderheit: Viele individuelle Einstellmöglichkeiten, aber kostenpflichtig.


🛠 5. TimeLimit

  • Plattform: Android

  • Funktionen:

    • Zeitbeschränkung je App

    • Aufgaben-/Belohnungssystem (z. B. mehr Spielzeit durch erledigte Aufgaben)

  • Besonderheit: Klein, übersichtlich und deutsch entwickelt.

Wo finden Eltern zuverlässige Informationen und Tipps?

Empfehlenswerte Plattformen sind:

Was tun bei Problemen wie Cybermobbing?

Eltern sollten ein vertrauensvoller Ansprechpartner sein. Es gibt viele Beratungsstellen, wie z.B.:

  • Nummer gegen Kummer: 116 111
  • Elterntelefon: 0800 – 111 0 550
  • Cybermobbing Hilfe e.V. und Bündnis gegen Cybermobbing
  • juuuport.de (auch Online-Beratung)
  • WEISSER RING
Was, wenn Eltern sich überfordert fühlen?

Viele Eltern empfinden Unsicherheit im Umgang mit digitalen Medien. Umso wichtiger sind leicht zugängliche Ressourcen, Beratungsangebote und Tools. Familien- und Bildungsberatungsstellen sowie Initiativen wie fragzebra.de helfen weiter.

Die Rolle des Jugendamts bei der Online-Sicherheit

Wann wird das Jugendamt bei Online-Sicherheitsproblemen eingeschaltet?

Das Jugendamt wird in der Regel dann eingeschaltet, wenn eine Kindeswohlgefährdung vorliegt. Dies kann auch Online-Gefahren wie schweres Cybermobbing, Cyber-Grooming oder der Kontakt mit illegalen Inhalten betreffen, wenn diese eine ernsthafte Bedrohung für das Wohl des Kindes darstellen.

Welche Aufgaben hat das Jugendamt im Bereich Online-Sicherheit?

Das Jugendamt hat den gesetzlichen Auftrag, das Wohl von Kindern zu schützen. Dieser Schutzauftrag gilt auch im digitalen Raum – insbesondere bei Fällen von Vernachlässigung, Missbrauch oder anderen Gefährdungen, die durch digitale Medien entstehen.

Wie geht das Jugendamt bei einer Online-Gefährdung vor?

Wenn dem Jugendamt eine Meldung über eine mögliche Kindeswohlgefährdung – auch online – vorliegt, prüft es den Sachverhalt, führt gegebenenfalls Ermittlungen durch und leitet bei Bedarf Schutzmaßnahmen ein. Diese reichen von Beratung über Unterstützungsangebote bis hin zur Inobhutnahme des Kindes in extremen Fällen.

Gilt der Schutzauftrag des Jugendamts auch für unbegleitete Minderjährige?

Ja. Unbegleitete Minderjährige stehen unter besonderem Schutz des Jugendamts. Wenn digitale Risiken wie Grooming oder massives Cybermobbing auftreten und das Kindeswohl gefährden, greift das Jugendamt auch hier ein.

In welchen Fällen schreitet das Jugendamt nicht ein?

Das Jugendamt wird in der Regel nur dann aktiv, wenn das bestehende Umfeld – Eltern, Schule, Beratung – nicht ausreicht, um das Kind vor digitalen Gefährdungen zu schützen. Es greift primär bei schwerwiegenden und klaren Gefährdungslagen ein.

Wo erhalten Betroffene Unterstützung?

Neben dem Jugendamt gibt es zahlreiche Stellen, die bei digitalen Gefährdungen helfen können, zum Beispiel:

Entwicklung eines Medienschutzkonzepts

Warum braucht eine Einrichtung ein Medienschutzkonzept?

Digitale Medien sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Ein Medienschutzkonzept schützt vor Risiken wie Cybermobbing, Grooming oder problematischen Inhalten. Es schafft klare Regeln, Strukturen und präventive Maßnahmen für den sicheren Umgang mit digitalen Medien.

Welche rechtlichen Grundlagen sind relevant?

Grundlage ist der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung (§8a SGB VIII), ergänzt durch Vorgaben aus Datenschutzrecht, Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) und ggf. landesrechtlichen Regelungen zum Schutz in pädagogischen Einrichtungen.

Wie beginne ich mit der Entwicklung eines Medienschutzkonzepts?

Schrittweise und strukturiert:

  • Bestandsaufnahme: Welche Medien werden genutzt? Welche Risiken bestehen?
  • Klärung von Zuständigkeiten: Wer ist verantwortlich für Prävention, Reaktion und Technik?
  • Einbindung des Teams: Sensibilisierung, Fortbildungen, gemeinsame Leitlinien entwickeln
Was sollte ein Medienschutzkonzept inhaltlich enthalten?

Zentrale Elemente:

  • Regeln zum Umgang mit digitalen Geräten und Mediennutzung
  • Präventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing, Grooming, Sexting etc.
  • Vorgehen bei Verdachtsfällen und klare Meldewege
  • Richtlinien zum Einsatz pädagogischer und technischer Schutzmaßnahmen
  • Strategien zur Medienkompetenzförderung bei Kindern und Pädagogen
  • Partizipation der Kinder und Eltern
  • Berücksichtigung der Herausforderungen durch KI und algorithmische Systeme
Wie können Kinder in das Konzept eingebunden werden?

Kinder sind Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelt. Ihre Rückmeldungen sind entscheidend:

  • Regelmäßige Umfragen zur Mediennutzung und zum Sicherheitsgefühl
  • Kinderkonferenzen, Workshops oder kreative Methoden wie Collagen oder Comics
  • Einbindung in die Entwicklung von Verhaltensregeln oder Medienprojekten
  • Evaluation durch Feedbackrunden
Welche Rolle spielen Eltern im Medienschutzkonzept?

Eltern sollten über Inhalte, Regeln und Schutzmaßnahmen informiert und aktiv eingebunden werden:

  • Informationsabende, Elternbriefe oder Online-Portale
  • Elternberatung und Hinweise auf Tools wie Kinderschutzsoftware
  • Gemeinsame Aushandlung von Medienregeln und Mediennutzungsverträgen
Welche technischen Schutzmaßnahmen sind sinnvoll?
  • Filter- und Zeitbegrenzungssoftware
  • gesicherte WLAN-Zugänge
  • Kindersichere Endgeräte-Konfigurationen
  • Regelmäßige Updates und Sicherheitschecks
Wie wird das Konzept aktuell gehalten?
  • Regelmäßige Evaluation mit Einbezug des Teams, der Kinder und der Eltern
  • Beobachtung aktueller Entwicklungen (z. B. Social-Media-Trends, KI, neue Risiken)
  • Anpassung an neue rechtliche Vorgaben
Gibt es Orientierungshilfen zur Erstellung?

Ja, empfehlenswerte Ressourcen sind:

Themenbereich Inhalt Ziel
Risiken und Gefahren Cybermobbing, Grooming, ungeeignete Inhalte, Datenschutzprobleme; Einfluss von Algorithmen/Trends Sensibilisierung für spezifische Gefährdungen in Social Media
Medienkompetenz Förderung von kritischem Denken, Reflexion, sicherer Umgang mit Privatsphäre; Praxisbeispiele Kinder und Erwachsene zu selbstbestimmtem Medienhandeln befähigen
Psychosoziale Auswirkungen Suchtverhalten, Vergleichsdruck, Einfluss auf Selbstwertgefühl; Studien/Fallbeispiele Verständnis für psychische Folgen schaffen
Rolle der Erwachsenen Vorbildfunktion, offene Kommunikation, Regeln in Haushalt/Schule Verantwortung von Eltern und Lehrkräften stärken
Prävention und Intervention Aufklärungskampagnen, Schulprogramme, Zusammenarbeit mit Plattformen, Meldewege bei Vorfällen Gefährdung vorbeugen und im Ernstfall handlungsfähig sein
Chancen von Social Media Kreativität, Vernetzung, Bildungszugang; ausgewogene Sichtweise Positive Potenziale nutzen, ohne Risiken zu ignorieren
Abschluss und Ressourcen Appell zur aktiven Medienerziehung; Hinweise auf Initiativen/Beratungsstellen Motivation und konkrete Unterstützung für die Umsetzung